Kölner Kachelwahl
Den neuesten Ofenstreich haben die beiden Ofenmacherei-Meister Steffen und Frank jüngst in Köln verputzt und zugekachelt. Die Auftraggeberin hatte 15 Jahre in Österreich gelebt und hier die hohe Kachel-Kunst kennen und Ofen-Oasen lieben gelernt. Zurück in der rheinischen Heimat verwirklicht sich die Dame aktuell ihren Wohntraum – hier darf und soll endlich auch der eigene Traum vom Ofen wahr werden. Doch es stellte sich für sie als schwierig heraus, im Westen Deutschlands einen Meister des Fachs zu finden. Selbst zwei Schornsteinfeger rieten der Frau dazu, sich besser keinen Ofenbauer aus der Region zu holen – dat darf nit wohr sin! (das darf nicht wahr sein!)
Die Internetrecherche hat die Ofenliebhaberin schließlich direkt zur Ofenmacherei im schönen Schwarzwald geführt, hier versteht man was vom Handwerk. Die Referenzen haben beeindruckt und der Designpreis überzeugt, anfang Dezember ging es mit einem Auto voller Musterkacheln zur ersten Absprache auf nach Köln. Die Entscheidung fiel auf die wunderschönen Tapetenkacheln mit denen der moderne Kachelofen mit abgerundetem Sichtfenster geschmückt werden sollte. Anfang Mai ging es für die Schwarzwälder Ofenmeister zum Arbeitsstart nach Köln.
„Wir waren die Sensation im Neubaugebiet“, sagt Frank Gehring. Schornsteinfeger und Nachbarn schauten den Kachelkönnern immer wieder über die Schulter und waren begeistert von deren traditionsreicher Handarbeit. Am 12. Mai wurde das gute Ofen-Stück zum ersten Mal vom Meister persönlich angeheizt. Damit der Ofen vollständig trocknet, muss die neue Besitzerin noch weitere acht Mal einheizen. Erst dann reist Frank erneut nach Köln, um den Kachelofen abschließend auszufugen. Da werden die Nachbarn wieder Augen machen!